Der Physiotherapeut hilft Menschen bei der Erholung von Krankheiten oder deren Vorbeugung. Seine Arbeit ist überwiegend im orthopädischen Bereich angesiedelt und so zielt seine Tätigkeit auf den Skelett- und Muskelapparat. Das Berufsbild des Physiotherapeuten entspricht in Teilen dem des früheren Krankengymnasten, jedoch kamen viele Aufgaben aus dem Beruf des Masseurs hinzu.
Die Methoden des Physiotherapeuten entstammen größtenteils der Physikalischen Therapie. Eine Ausnahme bilden hier die Entspannungstechniken (Yoga, Chi Gong, Muskelentspannung nach Jacobsen), die eher der Psychotherapie zugeordnet werden können. Ansonsten ist die Mobilisation eines Patienten ein zentraler Bestandteil der Arbeit. Der Therapeut leitet den Patienten zu gymnastischen Übungen an oder unterstützt ihn bei wieder zu erlernenden Bewegungsabläufen. Dabei nutzt der Physiotherapeut oft die tragende Kraft des Wassers (Hydrotherapie). Darüber hinaus sind Anwendungen von Wärme, Kälte oder Strom (Elektrotherapie) in der Physiotherapie gebräuchlich. Im Rahmen der Gesunderhaltung ist die physiotherapeutisch geleitete Rückenschule eine bekannte und wichtige Institution.
Die persönlichen Voraussetzungen für einen Physiotherapeuten sind ein starkes Interesse an Biologie und Medizin. Er sollte auch ein gutes Verhältnis zum Sport haben und selbst ein guter Sportler sein. Hohe Sozialkompetenz und sehr gutes Einfühlungsvermögen sind unabdingbar. In dieser Hinsicht ist der Beruf des Sportlehrers dem des Physiotherapeuten sehr ähnlich.
Die Ausbildung erfordert formal einen Realschulabschluss, jedoch ist das Abitur vorteilhaft. Der theoretische Unterricht findet an einer staatlichen Schule oder an einer privaten Akademie statt. Eine Ausbildungsdauer von 3 Jahren ist die Regel.
Daneben bieten Fachhochschulen entsprechende Studiengänge an, die 6 bis 8 Semester umfassen. In diesem Rahmen kann die Ausbildung bis zu 4 Jahren dauern.
Die praktischen Unterweisungen werden in der Schule oder der Fachhochschule durchgeführt. Wichtiger sind jedoch sind die Praktika in Kliniken, Pflegeheimen oder niedergelassenen Praxen sowie Fitness-Studios. Diese Institutionen sind auch mögliche Arbeitgeber der Absolventen.
Der Physiotherapeut arbeitet oft im Team mit Kollegen anderer Heilberufe zusammen. Dazu gehören Kinder-, Alten- und Krankenpfleger, Masseure und Ergotherapeuten. Der Arzt als Weisungsbefugter des Physiotherapeuten ist auch sein wichtigster Partner.